Stadtplan 1930

Der Stadtplan aus dem Jahre 1930 (Stadtarchiv Augsburg Plansammlung Nr. 324) zeigt am Platz unserer heutigen Schule noch keine Gebäude. Man sieht also, wie jung ihre Geschichte noch ist. Denn sie beginnt erst nach dem 2. Weltkrieg, als die Alliierten am 2. August 1945 auf der Konferenz von Potsdam beschlossen, Deutschland in 4 Besatzungszonen aufzuteilen. In ganz Bayern und somit auch in Augsburg wurden Amerikaner stationiert.

Die Amerikaner schufen sich ihren autonomen Lebensbereich auf diesem 366 Hektar großen Grund in und um Augsburg. In Cramerton, Centerville, den Sullivan Heights, dem Fryar Circle und Augsburg selbst lebten und wohnten z.B. 1977 nicht nur 6455 Soldaten, sondern auch 6411 Familienangehörige, Zivilisten und Pensionisten der US-Streitkräfte. Sie waren auch Arbeitgeber für 1400 Nicht-Amerikaner (Quelle: AZ, 9. Juni 1977).

Kein Wunder, dass die 1955 für 839 Volksschüler mit 13 amerikanischen und vier deutschen Lehrern gebaute alte Schule bald aus allen Nähten platzte.
1977 begann dann die Baugeschichte unserer jetzigen Schule: das weiße Band der Elementary School zerschnitt noch der amerikanische Oberst Richard B. Stough.
Kontakte zwischen Deutschen und ihren amerikanischen Nachbarn dürften eher sporadisch gewesen sein und fanden vor allem zu Thanksgiving statt, das 1978 die Grundschüler der Flurstraße und 1979 die Zweitklässler der Johann-Strauß-Schule als Indianer und Pilgerväter mit ihren amerikanischen Freunden feierten.
21 Jahre später war dann erst einmal Schluss mit Lehren und Lernen an der Columbusstraße. Denn 1998 verließen auf Beschluss des amerikanischen Hauptquartiers in Stuttgart die letzten Soldaten mit ihren Familien Augsburg. Somit war auch das Schulgebäude verwaist.

 

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Die Übernahme des amerikanischen Wohnraumes durch Augsburger Bürger ließ auch die Sorge um überfüllte Klassen in den bestehenden Schulen laut werden. Heftig wurde mit Schulreferentin Elfriede Ohrnberger über notwendige Neubauten diskutiert, die eindeutig die These vertrat: „Warum neue Schulen bauen, wenn wir bestehende Einrichtungen für Augsburger Kinder nutzen können.“ (in: AZ, 10.12.96)
Im Juli 1999 stand fest: Über die Ferien wird ein Teil der Elementary School umgebaut und im Schuljahr 1999/2000 beginnt dort für eine 1. und zwei 5. Klassen das Lernen. Am 14. September 1999 starteten also 70 Kinder und vier Lehrerinnen mit viel Elan in diesem Provisorium.

Im darauffolgenden Schuljahr zählte die Schule bereits sieben Klassen mit 162 Schülern und 10 Lehrern.
Parallel zum Schulbetrieb, ohne ihn merklich zu beeinträchtigen, veränderte das Hauptgebäude immer mehr sein Gesicht. Das leitende Architekturbüro Schulze & Partner machte die vom bisherigen Provisorium keineswegs enttäuschten Kinder nun auch mit ihrer zukünftigen Schule bekannt. Vor allem Turnhalle und Fachräume stießen auf großes Interesse.

Noch immer ist die Centerville-Schule im Westen Augsburgs die jüngste Schule im Stadtgebiet. Heute verfügt sie im Durchschnitt über 25 Klassen und ihr Kollegium ist auf über 50 Lehrer angewachsen.

Zum Schuljahr 2010/2011 kam es zur Umbenennung der Schule, da sich mehrere Hauptschulen zu  sogenannten Mittelschulen zusammenschlossen. Aus der bisherigen „Volksschule Augsburg Centerville-Süd“ wurde die „Grund-und Mittelschule Augsburg-Centerville-Süd„. Zu unserem Verbund gehören noch die Friedrich-Ebert-Mittelschule sowie die Hans-Adlhoch-Mittelschule.